Freies Wort, 05.02.2005
BÜRGERSTAMMTISCH
Keine Halfpipe, aber genug Vereine
„Welchen Wert legt Ihr Ver-
ein auf die Kinder und
jugendlichen der Stadt",
erkundigte sich Annett Ender
und entfachte damit eine
Diskussion zum Bürger-
Stammtisch des Bürgerver-
eins in Bad Liebenstein.

BAD LIEBENSTEIN - Die dreifache Mutter berichtete von ihrem Problem: »Mein ältester Sohn ist 13 Jahre alt und weiß nicht, wohin er in seiner Freizeit soll." Außerdem gebe es für die jüngeren Kinder keinen geeigneten Spielplatz. „Für unsere kleinen Kinder wird in Bad Liebenstein viel getan" entgegnete Bauhofleiter Horst Diezel. So sei zum Beispiel der städtische Kindergarten mit ausreichend finanziellen Mitteln bedacht. Das eigentliche Problem sei für den Bauhofleiter
die Zerstörungswut einiger Jugendlicher. „Die zerstören Spielgeräte und schmieren Graffiti an die Stadthalle - dafür trägt die Stadt die Kosten und der Bauhof hat die Arbeit", empörte er sich. „Wir bauen Altenheime, sanieren das Kurmittelhaus aber schimpfen auf die Jugend", entgegnete Andreas Rückewoldt vom Bürgerverein und kritisierte, dass es in der Kurstadt für Jugendliche keinerlei Angebote gebe.
„Ein Jugendzehtrum funktioniert nur, wenn sich dort eine Gruppe aufhält, die Verantwortung übernimmt", warf Jürgen Biedermann in die Diskussion ein. Er nannte positive Beispiele für Jugendarbeit wie in der Bibliothek oder in den Vereinen der Kurstadt. „Leider kann die Stadt bei der momentanen fi-
nanziellen Lage keine Halfpipe oder einen Volleyballplatz bauen, aber in Bad Liebenstein findet jeder Jugendliche einen Verein, in dem er sich engagieren
kann", fügte Weinberg hinzu. Um Jugendliche noch besser zu integrieren, forderte Rückewoldt eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit der Vereine,.(ide)
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Anett Ender (M.) gab den Anstoß für eine Diskussion zum Thema
Kinder und Jugend in Bad Liebenstein. FOTO: MARIE-LUISE NEUMANN