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Freies Wort, 12.02.2005

LESERBRIEF

Themen öffentlich behandeln

Betrifft: Artikel vom 27. Januar „Lieber den Spatz in der Hand"

Mit Erstaunen habe ich am 27. Januar 2005 durch den Artikel in Freies Wort,, Lieber den Spatz in der Hand" zur Kenntnis nehmen müssen, dass der Bürgermeister Bad Liebensteins Hans Beck entgegen einem Beschluss des Stadtrates gehandelt hat. In diesem Zusammenhang gilt der Zeitung mein herzlichster Dank dafür, dass wir Liebensteiner von diesem undemokratischen Verstoß gegen die Kommunalordnung überhaupt etwas erfahren haben.

In der letzten Stadtratssitzung am 3. Februar hatte ich Stellungnahmen des Bürgermeisters und auch der Stadträte erwartet, wieso Herr Beck am Stadtrat vorbei Beschlüsse des Stadtrates einfach nicht umsetzt. Vor allem hätte mich interessiert, welche Konsequenzen die Städträte daraus ziehen oder ob sie sich Eigenmächtigkeiten wie diese auch künftig gefallen lassen werden. Ich verstehe nicht, warum der Kompromiss mit der Zweiten Westend-GmbH nicht in Höhe der angebotenen 560 000 Euro geschlossen und somit eine unendliche Prozessgeschichte beendet werden kann. Dass unsere „Kur-, Bäder- und Tourismusstadt" kein Geld für dringend

anstehende Reparaturen, geschweige denn für Investitionen hat, wird in jeder Stadtratssitzung beklagt. Es ist bedauerlich, dass die Stadt seit geraumer Zeit ihr-Tafelsilber verscherbeln muss, um ihren Haushalt auszugleichen.

Wenn weiterhin Beschlüsse, die das Wohl oder Wehe unseres Liebenstein betreffen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden und wir als Bürger dann nur noch vor vollendete Tatsachen gestellt werden, ist das skandalös: Denn derjenige, der als Amtsträger leichtfertig Stadtratsbeschlüsse in ihr Gegenteil verkehrt, wird in ein paar Jahren in seiner Heimstadt Trusetal seine Pension genießen. Wir, die Bürger Liebensteins, werden dann .vor dem Ruin stehen. Ich wünsche mir, dass wir als Bürger endlich die Wahrheit erfahren, so wie es in einer Demokratie üblich ist. Fragen, die uns alle angehen, sollten auch öffentlich verhandelt werden. GUNNAR WALTHER THEATERSTRASSE 8 36448 BAD LIEBENSTEIN

Leserbriefe stellen keine Meinungsäußerung der Redaktion dar. Sie können nur veröffentlicht werden, wenn sie den Namen und die vollständige Adresse enthalten. Dies trifft auch für E-Mails zu. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzung vor.



	Freies Wort, 12.02.2005 LESERBRIEF

	Themen öffentlich behandeln

	Betrifft: Artikel vom 27. Januar „Lieber den Spatz in der Hand" Mit Erstaunen habe ich am 27. Januar 2005 durch den Artikel in Freies Wort,, Lieber den Spatz in der Hand" zur Kenntnis nehmen müssen, dass der Bürgermeister Bad Liebensteins Hans Beck entgegen einem Beschluss des Stadtrates gehandelt hat. In diesem Zusammenhang gilt der Zeitung mein herzlichster Dank dafür, dass wir Liebensteiner von diesem undemokratischen Verstoß gegen die Kommunalordnung überhaupt etwas erfahren haben. In der letzten Stadtratssitzung am 3. Februar hatte ich Stellungnahmen des Bürgermeisters und auch der Stadträte erwartet, wieso Herr Beck am Stadtrat vorbei Beschlüsse des Stadtrates einfach nicht umsetzt. Vor allem hätte mich interessiert, welche Konsequenzen die Städträte daraus ziehen oder ob sie sich Eigenmächtigkeiten wie diese auch künftig gefallen lassen werden. Ich verstehe nicht, warum der Kompromiss mit der Zweiten Westend-GmbH nicht in Höhe der angebotenen 560 000 Euro geschlossen und somit eine unendliche Prozessgeschichte beendet werden kann. Dass unsere „Kur-, Bäder- und Tourismusstadt" kein Geld für dringend	anstehende Reparaturen, geschweige denn für Investitionen hat, wird in jeder Stadtratssitzung beklagt. Es ist bedauerlich, dass die Stadt seit geraumer Zeit ihr-Tafelsilber verscherbeln muss, um ihren Haushalt auszugleichen. Wenn weiterhin Beschlüsse, die das Wohl oder Wehe unseres Liebenstein betreffen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden und wir als Bürger dann nur noch vor vollendete Tatsachen gestellt werden, ist das skandalös: Denn derjenige, der als Amtsträger leichtfertig Stadtratsbeschlüsse in ihr Gegenteil verkehrt, wird in ein paar Jahren in seiner Heimstadt Trusetal seine Pension genießen. Wir, die Bürger Liebensteins, werden dann .vor dem Ruin stehen. Ich wünsche mir, dass wir als Bürger endlich die Wahrheit erfahren, so wie es in einer Demokratie üblich ist. Fragen, die uns alle angehen, sollten auch öffentlich verhandelt werden. GUNNAR WALTHER THEATERSTRASSE 8 36448 BAD LIEBENSTEIN
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